William Fitzsimmons fünftes Album heißt „Lions“. Schon der erste Track „Centralia“ aus dem neuen Werk gefällt mir unglaublich gut. Der perfekte Soundtrack für melancholische Herbstspaziergänge. Die bevorstehende Tour des bärtigen Amerikaners ist übrigens teilweise schon ausverkauft. Nur bei den Terminen im Februar 2014 gibt es noch Tickets.
Joey Cape & Scorpios: International You Day
Im Juli vergangenen Jahres verstarb überraschend Tony Sly, manch einem bekannt als Frontmann von No Use For A Name , Songwriter und Kollaborateur bei diversen Projekten. Ende des Monats veröffentlicht sein Label Fat Wreck nun ein Tribute-Album, auf dem sich von Rise Against bis Frank Turner diverse Künstler seiner Songs annehmen. Joey Cape, der mit ihm – auch unter dem Namen Scorpios – viele gemeinsame Projekte angegangen ist, hat mit International You Day das Schlusswort.
Luke Sital-Singh: Nothing Stays The Same
Der jüngste Hype aus Großbritannien heißt Luke Sital-Singh, was damit zu tun hat, dass Luke Sital-Singh aus Großbritannien kommt und so etwas wie die Antwort der Insel auf Künstler wie Bon Iver ist. Jenseits des ganzen Brit-Patriotismus darf ich jedoch wirklich feststellen, dass zumindest dieser Song frischer wirkt als vieles, was in den letzten Monaten im Ex-Hype-Genre Neofolk erschienen ist. Und wie so oft bei britischen Künstlern ist der unbedingte Wille zum Radio-Airplay zu hören, was hier aber nicht weiter stören soll.
Thiago Pethit: Moon
Zum Ausklang des Sonntags noch was Brasilianisches: Der Singer-Songwriter Thiago Pethit erobert gerade mit seinem neuen Album „Estrela Decadente“ die Welt. Und das Video zur Single „Moon“ ist wirklich sehenswert. Sein Album verschenkt er übrigens im Netz: www.thiagopethit.com
Passenger: Things That Stop You Dreaming
Ein Song wie Schokolade oder Drogen, funktioniert nur, wenn man die Dosis einzuschätzen weiß. Passenger a.k.a. Mike Rosenberg gehört ja offenbar seit einigen Wochen zu den neuen Sternschnuppen des New Pop. Bei seinem bekanntesten Track Let Her Go bekomme ich ja immer einen Zuckerschock und damit einhergehend akuten Brechreiz, aber Things That Stop You Dreaming zeigt, wie es funktionieren kann, wenn man nur mit einem Auge auf das Radio-Airplay schielt.
Bill Callahan: Javelin Unlanding
Warum unterschätzt die Welt Bill Callahan und hört stattdessen so exzessivMumford & Sons? Der „Post“ ist eben die bessere Vorsilbe für Folk als „Neo“. Das neue Album heißt Dream River und ich freue mich sehr darauf, es in einer (derzeit raren) ruhigen Minute einmal zu hören, als Hintergrundmelodie den Herbststurm, der ans Fenster klopft.
King Krule: Easy Easy
Seine Stimme führt einen auf die falsche Fährte: Archy Marshall a.k.a. King Krule ist erst 19 Jahre jung. Er stammt aus London und hat mit 6 Feet Beneath the Moon gerade sein Debütalbum veröffentlicht. Auf der Langstrecke verliert das Ganze ein bisschen, aber Easy Easy ist der perfekte Song aus der Welt des Teenage-Angst-Boredom.
Owen: I Got High
Für die Momente, in denen wir auf das Meer blicken, hinter dem die Sonne aufgeht. Oder auf ein abgeerntetes Kornfeld, das den langsam wandernden Sommer in sich trägt.
Johnny Marr: New Town Velocity
Ich gebe es zu, eher ein Song zum Ausklingenlassen des Wochenendes. Oder zum Extrarunden drehen vor der Montagmorgen-Arbeit.
Alí Primera: Tin Marin
Fuego con llanto es vapor
vapor con viento no es naa, se va,
como lluvia volvera
para comenzar la siembra.
Die „Partido Socialista Unido de Venezuela“, die sich Alí Primera schon zu Chávez‘ Zeiten zu eigen gemacht hat, hat keinen Anspruch mehr auf dieses Lied. Es gehört dem venezolanischen Volk.