Eigentlich seit Jahren einer der spannendsten Plattenkünstler, bei dem man den Unterschied zwischen den Millionen talentierter DJs, die Samstagabend irgendwo für die Hintergrundbeschallung sorgen, und wahren Künstlern hört.
Bat For Lashes: All Your Gold
Natasha Khan hat mit The Haunted Man ein neues Album. Der Sound ist kühl wie die Erinnerung an Kellerdiscos in den Achtzigern. Nicht, dass ich in den Achtzigern schon in Kellerdiscos gewesen wäre. Die etwas weniger kahler Studioversion von All Your Gold gibt es bei tape.tv.
Johnny Cash & Joe Strummer: Redemption Song
Redemption Song, Johnny Cash et Joe Strummer from juthova on Vimeo.
Musik von Bob Marley habe ich lange Zeit nicht richtig genießen können, weil die Songs in meiner Jugend bereits ziemlich ausgeleiert wurden. Auf Autofahrten, bei denen ich in der Mitfahrer-Hierarchie noch hinten in der Mitte saß; bei Partys (zu später Uhrzeit, als die Alkoholleichen schon schliefen); am Lagerfeuer: Überall lief Bob. Inzwischen habe ich die Songs schätzen gelernt, in ganz vielen unterschiedlichen Versionen. Zum Beispiel dieser hier. Es gibt den guten Weg. Dort draußen irgendwo.
The Gaslamp Killer w/ Dimlite: Seven Years of Bad Luck for Fun
Für mich persönlich eine genresprengende Entdeckung. Manchmal verspielt, manchmal pathetisch, aber am Ende immer herausfordernd. William Benjamin Bensussen ist auch außerhalb von Los Angeles bereits länger bekannt, wozu vor allem seine Mixes (Hören!) beigetragen haben. Nun also ein Album. Eine Sinfonie, wie bei Zeit Online angedeutet wird. Ein Werk mit erhabenen Momenten wie der Quietus schreibt. Der Durchbruch. Breakthrough lautet der passende Titel.
Prag: Sophie Marceau
Nora Tschirner hat eine Band: Gemeinsam mit Erik Lautenschläger und Tom Krimi hat das Ex-MTV-Girl eine Band gegründet, Prag heißt sie. Sie machen schrägen Deutsch-Pop und das Debütalbum soll „Premiere“ heißen. Hier der Clip zu „Sophie Marceau“, ihrem ersten Song. Gestern hatten sie im Übrigen schon einen Gig im Münchner Atomic Café. Man darf gespannt sein, was noch alles kommt.
Daphni: Ye Ye
Macht Arjen Robben jetzt auf Techno DJ, oder was ist da los? Nein, keine Sorge, der Bayern-Kicker bleibt bei seinem runden Ball. Und an den Turntables macht sich sein Doppelgänger Dan Snaith zu schaffen, der sich jetzt Daphni nennt, früher aber schon als Caribou Erfolge feierte. „Jiaolong“ heißt das neue Album, das schon in sämtlichen Blogs und sogar vom Feuilleton gefeiert wird. Der Sound wird vielerorts als Africa-Funk-House bezeichnet. Ich meine, es hört sich an wie frischer, gut tanzbarer Electro. Vorteil des hier vorgestellten Songs zudem: Um mitzusingen, muss man lediglich die beiden Wörter des Refrains beherrschen: Ye Ye! In diesem Sinne, have a nice day!
Death Grips: Come Up And Get Me
Mit No Love Deep Web haben Death Grips Anfang des Monats bereits das zweite Album in diesem Jahr veröffentlicht, offenbar unabgestimmt mit dem Plattenlaben, das ein Release für nächstes Jahr vorgesehen hatte. Nun gibt es die altbekannte und immer wieder schön zu hörende Wut also kostenlos zum Download. Am 1. November kommen Death Grips für ein einziges Konzert nach Deutschland, genauer gesagt in den Festsaal Kreuzberg in Berlin.
I Am Kloot: Hold Back The Night
I Am Kloot – Hold Back The Night from Henry Stafford on Vimeo.
Proof, der Hit von I Am Kloot, gehört zum Soundtrack meines Lebens, aber definitiv nicht zu den Feel-Good-Songs meiner Biographie. Zeit also, die Band wieder zu entdecken, neu zu hören. Zum Beispiel anlässlich ihrer Single Hold Back The Night.
Dope Body: Weird Mirrow
Voll auf die Zwölf: Dope Body aus Baltimore machen direkten, frechen, mitreißenden Sludge Metal, Noise Rock, Hardcore Punk – oder wie immer man den Sound der Vier bezeichnen will.
Derzeit sind sie mit ihrem aktuellen Album „Natural History“ auf Tour durch Deutschland.
Mehr Infos auf http://dopebody.tumblr.com/
Nils Koppruch: Den Teufel tun
sie sang die dummheit aus den dummen leuten
dem irrsinn sang sie frei weg ins gesicht
das unglück hat sie einfach weggesungen
und dunkelheit sang sie zurück ins licht
Nils Koppruch (1965 – 2012)